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Der MEGA-HAMMER-COUP

Einfach nur herrlich verrückt diese Fußballwelt! Kein Tag, an dem nicht ein MEGA-HAMMER, Transfer-HAMMER, MEGA-Transfer, Transfer-COUP, ein REKORDtransfer, ein KÖNIGStransfer, manchmal aber auch nur ein PAUKENSCHLAG verkündet wird.

Unterhaching

Die 3. Liga ist eine brutale, vielleicht die brutalste aller Fußballligen. Sie ist teuer, während die Einnahmen eher gering sind. Von den 20 Mannschaften steigen vier ab und bis zu drei auf. Die Liga kann sich also jede Saison um ein Drittel verändern.

„Kohle, wir brauchen mehr Kohle!“

Die Bayern verlieren in Mainz, der BVB besiegt Frankfurt, und die Bundesliga hat fünf Spieltage vor Schluss einen neuen Tabellenführer. Was die Bayern in Panik versetzt. Die ja angeblich ebenfalls für mehr Spannung in der Liga sind.

Warum huldigen wir dem "neuen Jesus"?

Szenen einer „absurden Huldigungsshow“ („Süddeutsche Zeitung“): FIFA-Boss Gianni Infantino: „Alle, die mich lieben, ich weiß, das sind viele, und alle, die mich hassen, ich weiß, es gibt da ein paar – ich liebe euch alle.“ Daraufhin Fifa-Generalsekretärin Fatma Samoura untertänigst: „Wir lieben Sie, Mr. President.“

Nicht unsere FIFA

Nun ist es amtlich. Die Klub-WM 2023 wird in Saudi-Arabien stattfinden. Einem Land mit einer grausamen Bilanz in Sachen Menschenrechte. Das Regime in Riad wird häufig als „islamisch-konservativ“ verharmlost. Tatsächlich ist es eines der barbarischsten auf dem Planeten.

Regenbogen, Herzchen, Hand vor den Mund

Als der DFB von der Regenbogenbinde Abstand nahm, zu Gunsten der „One Love“-Binde, wurde Verband und Spielern Opportunismus vorgeworfen. Menschen gebärdeten sich als Kritiker, die uns zuvor als Freunde der LGBT-Community nie aufgefallen waren. Allen voran die minderheitenfreundliche „Bild“-Zeitung, die „Zu feige für den Regenbogen“ titelte und einen „Kotau vor den milliardenschweren Gastgebern“ sah.

Deutsche Befindlichkeiten, deutsche Probleme

Dass Oliver Bierhoff das erste Opfer der hiesigen „Weg mit …“-Industrie werden würde, war zu erwarten. Bierhoff wurde noch nie gemocht. Auch nicht als Spieler. Bierhoff schoss das DFB Team 1996 zum EM-Titel, ein Volksheld wurde er trotzdem nicht. Bierhoff kam nicht aus „kleinen Verhältnissen“, besaß schon als Aktiver keinen Fußball-Stallgeruch.

Danke, Dänemark! Von hier aus nun weiter

Der dänische Fußballverband DBU denkt darüber nach, die FIFA zu verlassen. Vielleicht kommt durch diese WM wirklich etwas in Bewegung. Denn es wird sich nichts ändern, solange wir alle die FIFA in ihrer aktuellen Verfassung als einzig mögliche Organisationsform des Weltfußballs akzeptieren.

Der Käufliche

Für Geld macht Lothar Matthäus alles. Besonders gerne Propaganda für Autokraten, Diktatoren und Tyrannen, denn diese honorieren besonders gut.

Die Geschichte der Premier League (Teil 1)

Vor 30 Jahren, im Sommer 1992, ging in England die Premier League an den Start. Die Liga revolutionierte den englischen Klubfußball. Ihre Gründung verwandelte das Spiel in ein Multimilliarden-Pfund-Geschäft und machte seine Stars zu Millionären – die Premier League selbst entwickelte sich zu einer Weltliga.

30 Jahre Premier League (Teil 2)

Die Attraktivität der Premier League lockte nicht nur ausländische Spieler und Trainer, sondern auch ausländisches Kapital an. Den Anfang machte Chelsea. Im Sommer 2003 übernahm der russische Oligarch Roman Abramowitsch den Klub aus dem gediegenen Londoner Bezirk SW6.

Der FC Bayern und die Studie des Instituts für Zeitgeschichte

Am 22. Januar 2022 veröffentlichte die „Süddeutsche Zeitung“ ein ausführliches Interview mit Gregor Hofmann, Autor einer Studie des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) über den FC Bayern in der Zeit des Nationalsozialismus. Auslöser der Studie war ein Disput zwischen Markwart Herzog und mir gewesen.

Ajax zerlegt den BVB

Es war eine „Lehrstunde“, wie der „Kicker“ schrieb – und wer würde dem Fachblatt da widersprechen. Gerade auch im übertragenen Sinne steht Ajax Amsterdam für einen Weg, an dem sich viele Klubs in Deutschland ein Beispiel nehmen könnten.

"Diesen Neger wollen wir nicht". Rassismus im Land des Europameisters

Nach der EM hatte ich ein bisschen den Eindruck, als würden manche den Finalsieg der Squadra Azurra über die Three Lions als Schlag gegen eine „unkultivierte“ Nation und deren Rassismus feiern. Beim Elfmeterschießen hatten drei schwarze englische Spieler „versagt“ – Rashford, Sancho, Sako. Anschließend wurden sie im Netz mit rassistischen Schmähungen überschüttet.

Der Zufall ist rund

Trotz Videoschiedsrichter und allen möglichen Instrumenten der Objektivierung: Fußball bleibt immer wieder ein Spiel, das auf Glück und dem Unberechenbaren beruht. Bloß gut so!

Kleine Geschichte von „Danish Dynamite“

Wer gönnt es ihnen nicht? Dänemark steht im Halbfinale der EM 2021.Wenn es noch eines weiteren Beweises durfte, dass Fußballspiele auch im Kopf entschieden werden: die Dänen lieferten ihn. Dietrich Schulze-Marmeling über ein fußballverrücktes Land.

Die UEFA und der Regenbogen

Orbán und Co. dürfen gegen Schwule, Lesben, Flüchtlinge, Roma etc. hetzen – aber das heißt noch lange nicht, dass man sie hierfür kritisieren und bloßstellen darf!

Profis, Amateure und die Ausbildung

Im Kicker vom 17. Mai 2021 kritisierte Oliver Ruhnert, Manager von Union Berlin, die NLZ-Politik des DFB und lobte die Nachwuchsarbeit von Preußen Münster: „Nachwuchsteams von Amateurklubs sind relativ oft stärker als die aus NLZ-Klubs.

Hoch im Norden

Irgendwie lässt mich der Abstieg der Traditionsvereine nicht in Ruhe. Im Falle von Werder auch, weil man Verein und Stadt immer sympathisch fand. Man entwickelte Sympathien für Werder, als Rehhagels Mannschaften die Bayern ärgerten.

Tuchel vs. Guardiola – Dienst am Spieler und am Spiel

Es scheint unausweichlich: Kaum ein Artikel über das kommende Champions-League-Finale kommt ohne die mystische Geschichte vom Abendessen der beiden Fußball-Genies aus. Erst kürzlich bestätigte Bayerns ehemaliger Sportdirektor Michael Reschke – gleichermaßen Initiator wie auch Teilnehmer – das faszinierende Spektakel in einem Podcast (Sport 1).

Quo vadis, Werder?

Abstiege sind grausam. Aber die militante Aufregung, die manchmal bei Abstiegen grassiert, bis hin zur physischen Bedrohung der Verantwortlichen, ist für mich etwas übertrieben. Das Wutbürgertum tobt sich leider auch im Fußball aus. Köpfe müssen rollen – unabhängig vom tatsächlichen Ausmaß der Verantwortung für das sportliche Scheitern.

Die Bundesliga und ihre Trainer

Die wichtigste Position im Fußball? Der Trainer (und natürlich auch: die Trainerin). Die gerade zu Ende gehende Saison liefert dafür vielfältige Beispiele. Dietrich Schulze-Marmeling sortiert und ordnet ein.

„Decode the game“ – mehr Wissen für bessere Entscheidungen

Laufdaten, Heatmaps, realtaktische Aufstellungen – auch der gemeine Fußballfan wird bei den gängigen Sendern, Streamingdiensten und Newsportalen mit der zunehmenden Bedeutung von Daten im Fußball konfrontiert. Für die Vereine selbst gehört die Arbeit mit diesen heutzutage ohnehin zum täglich Brot. Daraus resultierend wird auch der Markt an Unternehmen, die Daten zur Verfügung stellen und/oder auch noch evaluieren stets größer.

Wenn du nicht mehr weißt, was die Fans und die Spieler deines Klubs denken …

Das Super-League-Projekt ist noch keine 48 Stunden alt, und schon gehen die ersten Klubs wieder von Bord. Schauen wir uns einige der „Zwölf plus Drei“ etwas näher an. Um besser zu verstehen, was aktuell passiert. „Plus Drei“ – das sind der FC Bayern, Borussia Dortmund und Paris Saint-Germain. Diese Klubs hätten die Initiatoren des Projekts Super League auch gerne dabei gehabt.

Nordirland in Aufruhr

Vor einigen Tagen fragten sich die Ruhrbarone, warum die Unruhen in Nordirland einen relativ geringen Widerhall in den Medien fänden und was dort eigentlich los sei. Der Brexit, die neuen Zollschranken, der britische Erfolg im Kampf gegen Corona – was ist es?

Die Nationalmannschaft, die Menschenrechte und Katar

Vor der WM 2018 in Russland sorgte ein Foto der Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Regierungschef Recep Erdogan für helle Aufregung. Fotosession mit einem Autokraten, der auf den Menschenrechten herumtrampelt? Geht gar nicht! Für viele Kritiker der „türkisch-stämmigen“ Nationalspieler bestand das größte Problem allerdings darin, dass der Autokrat ein Türke und somit fremdes Staatsoberhaupt war.

Licht ins Dunkel

In den letzten Wochen hat die Forderung nach einem Boykott der WM in Katar einen ordentlichen Drive bekommen. Manche Einwände gegen eine Boykott-Bewegung übertreiben den „demokratisierenden“ Charakter von sportlichen Großveranstaltungen. Problematisch ist aber vor allem: Sie gehen mit einer Relativierung der Menschenrechte einher und laufen Gefahr, in Lobbyismus für Austragungsländer und die FIFA abzurutschen.

Gute Freunde: Viktor Orbán und die UEFA

Im Achtelfinale der Champions League traf RB Leipzig auf den FC Liverpool. Pandemiebedingt fanden beide Partien in Budapest statt. Ungarn hat in seinen Einreisebestimmungen festgelegt, dass nicht-ungarische Staatsbürger ins Land dürfen, wenn sie an einer internationalen Sportveranstaltung teilnehmen.

Eine Mannschaft und ein Land mit Defiziten

Boris Büchler im ZDF-Sportstudio: „Löw kann nicht - wie Frankreich - aus einem Potenzial von 50 Spielern auswählen." Am Samstag konnten von den 66 Spielern in den Startformationen der sechs Bundesliga-Topteams nur 21 für Deutschland spielen. Von diesen waren 8 Spieler 30 und älter.

Früher war nicht alles besser – es war nur schlimmer

Ich bin immer wieder erstaunt, wie emotional über die Nationalmannschaft diskutiert wird. Vielleicht weil in diese Mannschaft etwas hineingedichtet wird, sportlich und kulturell, was bereits seit Jahrzehnten nicht mehr den Tatsachen entspricht. Im Folgenden der Versuch, etwas Wasser auf das „letzte Lagerfeuer der Nation“ zu kippen.

Zu viel Fußball – Anmerkungen zur Krise der Nationalelf

Am Mittwochabend waren „nur“ 5,8 Mio. TV-Deutsche dazu bereit, das Länderspiel der DFB-Elf gegen die Türkei zu verfolgen. Anschließend wurde mächtig geklagt. Das „geringe“ Interesse an der Nationalelf gab Anlass zur Sorge. Ich habe den Verdacht, dass wir auf einem hohen Niveau jammern. Wir kommen nicht damit klar, dass der Fußball wieder etwas normaler wird.

Abo-Meister FC Bayern – demnächst auch in der 3. Liga?

In der 3. Liga führt die 2. Mannschaft des FC Bayern München vier Spieltage vor Schluss die Tabelle an. Wäre den Bayern der Titel wichtig, was er aber nicht ist, da sie nicht aufsteigen dürfen, würden sie locker das Rennen machen. Bayern II ist die spielstärkste und torhungrigste Mannschaft der Liga.

Sommer 1990: eine schwache WM als Wendepunkt

Vor genau 30 Jahren, im Sommer 1990, wurde die DFB-Elf in Italien zum dritten Mal Weltmeister. Nach einem insgesamt sehr schwachen Turnier, das trotzdem zum Markstein in der Fußballgeschichte wurde. Dabei hatte nicht viel gefehlt, und der spätere Weltmeister wäre beim Turnier gar nicht dabei gewesen. Im letzten Qualifikationsspiel empfing die DFB-Elf Wales.

Der DFB in der Pandemie: stur und stumpf

(Kein) Fußball in Corona-Zeiten (11)

Der DFB-Bundestag hat entschieden. Am 30. Mai wird der Spielbetrieb der 3. Liga wieder aufgenommen. Das war nicht anders zu erwarten. Knapp 95 Prozent der Delegierten stimmten für die Fortsetzung. Auch dieses „Volkskammer-Ergebnis“ war nicht sonderlich überraschend.

TuS Haltern: Athletic Bilbao des Amateurfußballs

Der TuS Haltern hat einen rasanten Weg hinter sich: Die 1. Mannschaft stieg von der Bezirksliga bis in die Regionalliga auf – vier Aufstiege binnen zehn Jahren! Nun will der Klub zum Athletic Bilbao des deutschen Amateurfußballs werden. Ein Interview mit dem Marketingleiter des Klubs, Raphael Brinkert.

Der DFB: Niersbach, Grindel, Keller – es wird nicht besser

(Kein) Fußball in Corona-Zeiten (8)

In der amerikanischen Zeitschrift „The Atlantic“ schreibt George Packer über die USA in Corona-Zeiten: „Das Coronavirus hat Amerika nicht zerstört. Es offenbart, was schon zerstört ist.“

Diese Beobachtung gilt auch für den Fußball. Dass das System krank ist, dass es dringend einer gründlichen Überarbeitung bedarf, wussten wir schon vor Corona. Das Virus bewirkt lediglich eine Schneeschmelze. Dank Rudi Assauer wissen wir: „Wenn der Schnee schmilzt, sieht man, wo die Kacke liegt.“

Geisterspiele und Profifußball – eine fragile Geschichte

(Kein) Fußball in Corona-Zeiten (7)

Im europäischen Fußball drängen aktuell vor allem die Bundesliga und die Premier League auf eine Fortsetzung des Spielbetriebs – natürlich nur in der Form von „Geisterspielen“. Belgien, die Niederlande und Frankreich haben die Saison abgebrochen. Italien diskutiert noch.

„Corona-Champion“ Liverpool?

(Kein) Fußball in Corona-Zeiten (6)

Am Abend des 11. März bestreitet Liverpool im Achtelfinale der Champions League sein Rückspiel gegen Atlético Madrid. Jürgen Klopp ist dabei mulmig zumute: „Am Samstag haben wir in Bournemouth gespielt und gewonnen, dann hat Manchester City am Sonntag verloren, also war unsere Information: noch zwei Siege bis zum Meistertitel. Aber dann bin ich am Montagmorgen aufgewacht und habe von der Lage in Madrid gehört, dass sie ab Mittwoch die Schulen und Unis schließen.“

Die Tabelle lügt nicht! Oder doch?

In der Saison 2003/04 gewann eine von mir trainierte U17-Mannschaft den Münsteraner Kreispokal. Wir gewannen das Finale mit 2:1. Unser Torhüter parierte einen Strafstoß, und beim Siegtor – ein Schuss aus gut 20 Metern Entfernung – sah sein Kollege im anderen Tor nicht gut aus. Der Trainer des Gegners gratulierte mir, aber ich hatte ein schlechtes Gewissen.

René Marić: „In allen Spielphasen dominant“

René Marić hat es vom Analysten bei Spielverlagerung.de zum Assistenztrainer von Marco Rose bei Borussia Mönchengladbach geschafft. Für den Werkstatt-Blog sprach er mit Dietrich Schulze-Marmeling über das Verhältnis von Taktikanalyse und Spielrealität, Ballbesitz- und Umschaltfußball sowie Jürgen Klopps FC Liverpool.

25 Spieler? 30 Spieler? Oder noch mehr Spieler? Der Kader einer Profimannschaft

Laut transfermarkt.de bestand der Kader des FC Bayern München in der Saison 2018/19 aus 26 Spielern – vier von ihnen waren Torhüter. Viele Journalisten waren der Auffassung: 22 Feldspieler sind zu wenig für einen Klub, der auf drei Hochzeiten tanzen will. Nach Möglichkeit bis zu deren Ende. Für viele Spieler waren es sogar vier Hochzeiten, da auch noch die Nationalmannschaft ihres Landes hinzukam.

Lucien Favre und Mauricio Pochettino

Ich glaube nicht, dass Lucien Favre den BVB noch lange trainieren wird. Auch wenn die Führungsspieler Reus und Hummels den Trainer verteidigen. Vielleicht ist bereits nach dem Spiel in Barcelona Schluss. Viele Freunde hat der Schweizer nicht mehr im Verein. Bei den Fans auch nicht.

Handball – eine kulturelle und politische Alternative zum Fußball?

Handballer sind intelligenter, Handballer sind boden- ständiger, beim Handball herrscht weniger Rassismus als beim Fußball. Ich kann es nicht mehr hören. Verdankt der Handballsport seine vermeintliche Unschuld nicht einfach der Tatsache, dass er weniger Aufmerksamkeit genießt? Dass sich Autokraten, Investoren, Korrumpels und Medien halt mehr für den Fußball interessieren, weil dieser deutlich populärer ist als Handball?

Wie der BVB und der FC Bayern ihre Kader erneuern

Dass Borussia Dortmund in der Bundesliga für Furore sorgt, ist nicht zuletzt das Resultat einer exzellenten Kaderplanung. Geholt wurden sechs Ausländer: der Franzose Abdou Diallo von Mainz 05, der belgische Routinier Axel Witsel von Tianjin Quinjan, der Däne Thomas Delaney von Werder Bremen, der Marokkaner Achraf Hakimi von Real Madrid, der Spanier Paco Alcacer von der Bank des FC Barcelona und der Schweizer Keeper Marwin Hitz von Mainz 05.

Die Bayern und die European Super League

Ein bisschen ist die Debatte über die Pläne zur Etablierung einer European Super League eine „deutsche Diskussion“. In Deutschland scheint sich die Illusion, dass Sport eine moralisch blitzblanke Angelegenheit und ein Tummelfeld für Idealisten ist, besonders hartnäckig zu halten. Entsprechend groß ist nun die Empörung.

Eine peinliche Pressekonferenz

Ende der 1970er sollte ich einen frischgebackenen grünen Kommunalparlamentarier auf eine politische Diskussionsveranstaltung vorbereiten. Es ging um den Bundestagswahlkampf Schmidt gegen Strauß. Mein Klient war von der ersten „grünen Welle“ ins Parlament gespült worden und ziemlich ahnungslos, wenn es um die „große Politik“ ging.

Der Fußball und das Bier

Die Ehe von Fußball und Bier ist fast so alt wie das moderne Spiel selbst. Der Fußball und das Bier – das ist die älteste kommerzielle Verbindung in diesem Sport. Die Aufstiege der berühmten britischen Klubs FC Liverpool, Manchester United und Celtic Glasgow waren zumindest auch das Werk von Bierbrauern und Gastwirten, die im Fußball einen großen Absatzmarkt erblickten. Aber auch in Deutschland waren diese nicht selten erste Mäzene und wirtschaftliche Profiteure des Spiels.

Hier spricht man deutsch

„Wir wollen den Kern unserer Kabine und der Mannschaft deutsch haben. Wir wollen die Tugenden des deutschen Fußballs hier haben und den deutschen Fußball auch in der Welt repräsentieren.“

WM-Fußball und Ballbesitz

Während und nach der WM wurde das Ende des Ballbesitzfußballs diagnostiziert. Dass dieses Turnier wegweisend für die weitere Entwicklung des Fußballs war, bezweifle ich. Russland 2018 war eine zweitklassige Veranstaltung, auf der Turnierfußball gespielt wurde. Folglich kann so manche Lehre auch nur auf den Turnierfußball Anwendung finden.

Der DFB, sein Präsident und ihre Erklärungen

Am Wochenende des WM-Finales forderte Reinhard Grindel in einem Interview, Özil müsse sich zu Erdogan äußern – zwei Monate nach dem Fotoshooting mit dem Autokraten. Grindel begründete dies mit einem „veränderten Resonanzboden für das Thema Integration“, benutzte somit die rassistische Stimmung im Land als Druckmittel.*

Anmerkungen zum deutschen Ausscheiden

Ich gehe mal davon aus, dass das hier Geschriebene vielen zu seicht ist. Zu wenig Prügel für den Trainer. Zu wenig Prügel für die (angeblich) satten und lauffaulen Millionäre. Zu wenig Prügel für den DFB, der bei der Gündogan / Erdogan / Özil-Affäre (angeblich) versagt hat. (Die Kritik an der Haltung des DFB wurde irgendwann zum Selbstläufer – niemand musste, geschweige denn konnte, mehr erzählen, was der Verband hätte anders machen sollen.)

Özil, Gündogan und „unsere Werte“

„AfD wirkt!“, postete Alice Weidel, als Jogi Löw gegen die Schweden auf Mesut Özil verzichtete. Natürlich glaubt auch Weidel nicht, dass Löw eingesehen hat, dass dieser „Türke“ Mesut Özil nicht in eine deutsche Nationalmannschaft gehört. Was Weidel meint, ist, dass rassistisches Mobbing funktioniert. Die Hetz- und Hasskampagne hatte möglicherweise Özils Leistungsfähigkeit in einem Ausmaß gehemmt, dass der Bundestrainer entschied, ihm lieber eine Pause zu gönnen.

40 Jahre WM 1978 in Argentinien. Die Geschichte des Schiedsrichters Abraham Klein

Abraham Klein erblickte 1934 im rumänischen Timisoara das Licht der Welt. Die heute ca. 320.000 Einwohner zählende Stadt im Westen Rumäniens wird häufig als schönste des Landes beschrieben. Kleins Erinnerungen an Timisoara sind weniger schön. 1920 zählte die Stadt über 8.000 Bürger jüdischer Abstammung, das waren etwa zehn Prozent der damaligen Bevölkerung. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte der Antisemitismus in Timisoara Hochkonjunktur. Im August 1941 wurden alle männlichen Juden zwischen 18 und 50 Jahren in ein Zwangsarbeitslager verfrachtet.

Meine Trainer der Saison: Niko Kovac und Julian Nagelsmann

Niko Kovac und Julian Nagesmann sind meine Trainer der Saison. Es ist schon irre, wie das, was Kovac in Frankfurt seit seinem Amtsantritt im März 2016 geleistet hat, in den letzten Wochen kleingeredet wurde. Der achte Platz in der Bundesliga ist mehr, als ich von der Mannschaft vor der Saison erwartet hatte. Klar, zwischendurch lag man sogar mal auf einem Champions-League-Platz. Aber niemand konnte ernsthaft glauben, dass es dabei bis zum letzten Spieltag bleiben würde.

Über „Deutsch-Türken“, die Nationalelf und völkische Träume

Hamit Altintop und Nuri Sahin sprechen fließend deutsch. Besser als mancher Bio-Deutscher. Bislang hat kaum jemand behauptet, sie seien nicht integriert. Aus westdeutscher Sicht sind sie sicherlich integrierter als einige Sachsen. Hamit Altintop entschied sich aber trotzdem für eine Nationalspielerkarriere mit der Türkei. Altintop: „Ich bin Deutschland sehr, sehr dankbar, ich habe hier sehr viel gelernt und sehr viele Chancen bekommen.

Anmerkungen zur „Affäre“ Gündogan/Özil

Dass unsere beiden Nationalspieler ein „fremdes“ Staatsoberhaupt als ihren Präsidenten bezeichnen, ist für mich nicht sonderlich problematisch. Als in den USA Obama gewählt wurde, war er für mich, der sich für die USA interessiert und Städte wie New York und Chicago liebt, ebenfalls „mein Präsident“. Obwohl ich kein US-Bürger bin, nicht einmal US-Wurzeln habe. Das hat mir damals niemand vorgeworfen.

Quo vadis, Juniorenfußball?

Gibt es eigentlich noch eine Unterscheidung zwischen Senioren- und Juniorenfußball? Oder wird der Nachwuchsfußball immer mehr zum Seniorenfußball? In der U19-Bundesliga genügen manchmal schon drei Niederlagen in Folge, damit sich auch hier das Trainerkarussell dreht. Die U19 des Profiklubs XY gewinnt in dieser Saison nicht die Meisterschaft. Aber im Gegensatz zur Meisterelf vom Vorjahr sind drei Spieler dabei, die es in die 1. Mannschaft bzw. in den Profibereich schaffen – dank guter Ausbildungsarbeit.

Bayern München

Niko Kovac: Anmerkungen zu einer (vermeintlichen) C-Lösung

von Dietrich Schulze-Marmeling – Mit Niko Kovac wird im Sommer 2018 eine C-Lösung neuer Trainer des FC Bayern. Ob der ehemalige Bayern-Spieler tatsächlich nur Trainer wurde, weil Heynckes nicht mehr wollte, Klopp vertraglich gebunden war und Tuchel keine Lust auf Uli Hoeneß hatte, sei dahingestellt.

Anmerkungen zum „Fall Aubameyang“

Von Dietrich Schulze-Marmeling – Ich wundere mich immer wieder, dass Fans nicht wahrhaben wollen, dass Profifußballer tatsächlich Profifußballer sind.

Der Arbeitsplatz wird auch in anderen Berufen gewechselt – wegen eines höheren Gehalts, mehr Verantwortung und Macht, einer netteren Arbeitsatmosphäre, einer attraktiveren Stadt, dem Lebenspartner.

Bayern München

Dramatische Wende im Streit um den FC Bayern in der NS-Zeit

Im Streit um die Politik des FC Bayern in der NS-Zeit ist es zu einer dramatischen Wende gekommen. Im Mai 2016 hatten der „Spiegel“ und der Religionsphilosoph Markwart Herzog noch behauptet, der FC Bayern habe seine Juden „schlimmer als die Nazis“ behandelt. Nun berichtet Spiegel.online über den von Herzog entdeckten „Fall Harlacher“.

Fußball-Derbys in Belfast

Am 5. Oktober spielt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in Belfast gegen Nordirland. Eine kleine Gruppe, zu der u.a. die Werkstatt-Lektoren Bernd Beyer und Christoph Schottes sowie Werkstatt-Autor Gregor Schnittker gehören, wird aus diesem Anlass in Belfast eine kleine Fußballtour unternehmen. Auf dem Programm stehen u.a.

Westfalen

KLARTEXT: Anmerkungen zum „Fall Gütersloh“

Am 1. Januar dieses Jahres meldete der westfälische Oberligist FC Gütersloh 2000 Insolvenz an. Für viele war dies ein Beleg dafür, was im Verhältnis des „großen Fußballs“ zum „Amateurfußball“ falschläuft. So heißt es in einer Erklärung des FC Eintracht Rheine, der ebenfalls in der Oberliga Westfalen spielt: ...

Mit Ball oder ohne?

Seit einigen Monaten hat den deutschen Fußball eine neue Mode heimgesucht: Das Spiel ohne den Ball, der freiwillige Verzicht auf seinen Besitz, die Fokussierung auf Reaktion anstatt Aktion.

Von den Problemen eines Drittligisten

Beim SC Preußen Münster wird das große Rad bewegt. Ein neuer Vorstand mit dem SPD-MdB Christoph Strässer an der Spitze will den Drittligisten innerhalb der nächsten acht Jahre in die Beletage des deutschen Fußballs führen. Mit Hilfe eines neuen Stadions, das 40.000 Zuschauer fasst.

Interview mit Peter Hyballa

Peter Hyballa (40) ist seit Sommer 2016 Cheftrainer beim niederländischen Erstligisten NEC Nijmegen. Begonnen hat er seine Trainerkarriere im Nachwuchsfußball seiner Heimatstadt Bocholt. Anschließend trainierte Hyballa Preußen Münster U17, Arminia Bielefeld U19, Ramblers Windhoek (Namibia), VfL Wolfsburg U17 und U19, Borussia Dortmund U19, Alemannia Aachen (2. Bundesliga), Red Bull Juniors Salzburg, Sturm Graz, Bayer Leverkusen U19 und für fünf Bundesligaspieltage Bayers Profis (gemeinsam mit Sascha Lewandowski – mit dem Ergebnis von 13 Punkten aus fünf Spielen, wodurch die Werkself noch in die Qualifikation zur Champions League kam).
Bayern München

Der FC Bayern, die Nazis und Herr Herzog

Seit einigen Tagen befindet sich der von Dr. Markwart Herzog herausgegebene Band „Die ‚Gleichschaltung‘ des Fußballsports im nationalsozialistischen Deutschland“ auf dem Markt. Im Vorfeld hatte der Herausgeber kräftig die Werbetrommel gerührt und dabei seinen eigenen Beitrag in den Mittelpunkt gestellt: „Die drei ‚Arierparagrafen‘ des FC Bayern München. Opportunismus und Antisemitismus in den Satzungen des bayerischen Traditionsvereins“.
Taktik

Deutschland sucht den „Neuner“

„Es wird nun im ganzen Land nach einem Torjäger gerufen, und in manchen Medien wird Joachim Löw zumindest eine Teilschuld daran gegeben, dass er diese Entwicklung aufgehalten hätte mit seiner Erfindung der ‚falschen Neun‘ in der Nationalmannschaft. Der Vorwurf ist einigermaßen absurd. Denn Löw hat nur darauf reagiert, dass nach Miroslav Klose kein weiterer Topmann stabil zur Verfügung stand.“ — Jan Christian Müller in der „Frankfurter Rundschau“
Taktik

Euro 2016 – eine Turnieranalyse

Mit Deutschland ist die vielleicht taktisch und spielerisch überzeugendste Elf der EM 2016 im Halbfinale ausgeschieden. Der Ausfall von Gomez, Hummels und Khedira – und während des Halbfinals auch noch Boateng – war einfach zu viel. Hinzu kam eine höchst unglückliche Dramaturgie.

16 oder 24?

Die EM neigt sich ihrem Ende zu. Schon jetzt kann man sagen: Die Qualität war nicht berauschend. Hierfür wird u.a. die Ausweitung des Turniers von 16 auf 24 Mannschaften verantwortlich gemacht.
Taktik

Mein lieber Scholli – Mehmet Scholl und die Fußballtaktik

TV-Experte Mehmet Scholl hat Bundestrainer Jogi Löw und seinen Stab heftig kritisiert. Die Entscheidung, gegen die Italiener mit einer Dreierkette zu spielen, sei falsch gewesen. Löw höre zu viel auf seinen Scouting-Experten Siegenthaler, der lieber morgens im Bett bleiben solle (um sich dort wund zu liegen).
Irland

Irland, Fußball und der Brexit

Bei der EM in Frankreich war die irische Insel erstmals mit zwei Teams vertreten. Beide Teams, das der nordirischen Irish Football Association (IFA) und das der südirischen Football Association of Ireland (FAI), sind im Achtelfinale ausgeschieden – einen bzw. zwei Tage nach dem britischen EU-Referendum, bei dem eine Mehrheit für den „Brexit“ votierte.

Russische Randale bei der EM

Die Anzeichen verdichten sich, dass es sich bei der Gewaltorgie russischer Hooligans um eine professionell geplante und organisierte Aktion handelte. Das waren keine „normalen Hools“, mit denen sich die Engländer prügelten. Englische Bierbäuche trafen auf durchtrainierte Burschen, die einer paramilitärischen Truppe ähnelten. Bestens ausgebildet und in der Lage, „hyper-schnelle und hyper-gewalttätige Interventionen“ durchzuführen, wie es Brice Robin, der Staatsanwalt von Marseille, formulierte.

Zeitgeschichtliches zur EM: Das Team Nordirland

Bei der EM in Frankreich wird die DFB-Elf im letzten Gruppenspiel auf Nordirland treffen. Für die Nordiren ist es die erste Teilnahme an einem großen Turnier seit der WM 1986 in Mexiko. Seither hatte sich die europäische Fußballlandkarte erheblich verändert. War Nordirland jahrzehntelang der Größte unter den Kleinen Europas gewesen (auch bei den WM-Turnieren 1958 und 1982 spielte die Provinz mit), so wurde diesem Status nun durch die Auflösung der Sowjetunion, Jugoslawiens und der Tschechoslowakei der Boden entzogen.

Anmerkungen zum Guardiola-Bashing

Kurz vor Guardiolas Abgang nach England überschlagen sich einige Experten darin, dessen Leistungen beim FC Bayern herabzuwürdigen. Mit Felix Magath nun auch ein ehemaliger Bayern-Trainer, der in der Sendung „kicker.tv – Der Talk“ lapidar behauptete: „Ohne Champions League-Gewinn hätte das sicher auch ein anderer geschafft.“ Magath stellte sogar Guardiolas Wirken beim FC Barcelona nachträglich in Frage: „Guardiola hatte bei Barcelona die besten Spieler Europas.“ Richtig ist: Guardiola hatte einige der besten Spieler Europas. Und viele von ihnen gehörten in diese Kategorie, weil Guardiola sie ausgebildet oder weiterentwickelt hatte.

Congratulations Leicester

Über das Himmelfahrtswochenende fahre ich mit drei Jugendmannschaften nach Manchester. Auf dem Rückweg zum Kontinent wollten wir noch ein Premier-League-Spiel mitnehmen. Entlang der Route kamen nur Aston Villa, Crystal Palace, West Ham und Leicester in Betracht.

Quo vadis, Ultras?

In einigen Stadien macht sich mittlerweile eine Anti-Ultra-Stimmung breit. In Münster ist die Situation mal wieder eskaliert, nachdem beim Spiel Preußen Münster gegen Energie Cottbus im Bereich der Ultras ca. 60 Rauchtöpfe gezündet wurden, wodurch auch einige unbeteiligte Zuschauer in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die „Ultras raus!“-Rufe häufen sich im Preußenstadion.

Johan Cruyff und der Nachwuchsfußball

Marco Henseling hat für Spielverlagerung.de einen sehr lesenswerten Beitrag zum Thema „Relative Age Effect“ (RAE) geschrieben. „Der RAE ist eines der interessantesten Phänomene im Nachwuchssport – und eines der besorgniserregendsten. Im Wesentlichen besagt er, dass innerhalb eines Jahres – oder genauer: innerhalb eines Selektionszeitraumes – früh geborene Sportler gegenüber jenen, die in einem späteren Monat geboren sind, systematisch bevorzugt werden.

Geschlossene Gesellschaft?

Von Dietrich Schulze-Marmeling – In Frankreich führt das von Katar gesponserte Paris St. Germain nach 32 Spieltagen die Tabelle mit einem Vorsprung von 25 Punkten an. Dies wusste man bereits vor Anpfiff der Saison. In der englischen Premier League gestaltet sich die Situation völlig anders. Dort führt nach 32 Spieltagen Leicester City, das nun wirklich niemand auf der Rechnung hatte. Hingegen ist für das von den Vereinigten Arabischen Emiraten gepäppelte Manchester City der Meisterschaftszug so gut wie abgefahren.

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