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Boris Büchler im ZDF-Sportstudio: „Löw kann nicht - wie Frankreich - aus einem Potenzial von 50 Spielern auswählen."
Am Samstag konnten von den 66 Spielern in den Startformationen der sechs Bundesliga-Topteams nur 21 für Deutschland spielen. Von diesen waren 8 Spieler 30 und älter. Zehn Akteure konnten für Frankreich spielen (Elf wären es gewesen, wenn Thuram in Gladbach von Anfang an gespielt hätte.)

In den Abwehrketten sah es wie folgt aus:
Bayern: Ein Spieler für den DFB spielberechtigt: Boateng (32, Innenverteidiger).
BVB: Zwei Spieler (bei Dreierkette). Hummels (31), Can. Außen und im defensiven Mittelfeld Spieler, die nicht verfügbar sind.
Leipzig: Null Spieler.
Gladbach: Ein Spieler: Ginter.
Leverkusen: Drei Spieler - Tah und die Bender Zwillinge (31).
Wolfsburg: Ein Spieler - Baku.

Bei diesen sechs Vereinen spielte nur ein Spieler auf der Position des AVs, der für die Nationalelf in Betracht kommt: Ridle Baku (22), der gegen Tschechien in der Nationalelf debütierte. Als Löw auf einige Akteure verzichtete (verzichten musste), da dies ja kein Pflichtspiel war. (Der einzige andere DFB-AV war Bender...). In der Innenverteidigung sah es auch nicht viel besser aus.
 

Fehlende Außenverteidiger

Ginter! Warum lässt Jogi Löw Ginter als Außenverteidiger spielen?

Diese Frage wurde nach dem 0:6-Debakel von Sevilla wiederholt gestellt. Ginter war dort auch schon beim 3:1-Sieg über die Ukraine zu finden, ohne dass dies problematisiert wurde.

Warum Matthias Ginter, der in Gladbach als Innenverteidiger brilliert, in der DFB-Elf nach außen rücken musste, ist einfach zu erklären. Die etatmäßigen Außenverteidiger Robin Gosens, Marcel Halstenberg und Lukas Klostermann fielen verletzt aus. Die Alternative Joshua Kimmich ebenso. Wobei Kimmich ein gelernter Mittelfeldspieler (zentral-defensiv) ist. Wie auch Emre Can, der ebenfalls nicht verfügbar war. Blieb noch Nico Schulz, der in aktuellen Bundesligasaison bei seinem Verein bislang nur einen Einsatz verbuchen kann.

Von den hier aufgeführten Spielern besitzt aktuell nur Kimmich internationale Klasse – als „Sechser“, nicht als Außenverteidiger.
Das Arsenal an für den Bundestrainer verfügbaren Außenverteidigern ist bescheiden. Bei den Topklubs der Liga spielen auf dieser Position in der Regel Ausländer  – bei den Bayern Davies, Pavard, Hernandez. Beim BVB heißen die Optionen Meunier, Morey, Guerreiro, Pisczek, Schulz, Marcel Schmelzer und Felix Passlack.
 

Die Außenverteidiger bei der WM 2014 und EM 2016

Das Problem ist nicht neu. Bei der WM 2014 besaß Löw nur Philipp Lahm als Außenverteidiger von internationaler Klasse. Dieser musste anfangs im defensiven Mittelfeld aushelfen, da Sami Khedira und Bastian Schweinsteiger noch nicht fit waren. Löw wollte deshalb die beiden Spieler nicht gleichzeitig aufbieten. Auf der linken Seite verteidigte mit Benedikt Höwedes ein gelernter Innenverteidiger. Mit Boateng, Hummels, Mertesacker und Höwedes bestand die Viererkette komplett aus Innenverteidigern. Druck über die Flügel ließ sich deshalb kaum entfachen. Im Viertelfinale konnte Löw Schweinsteiger und Khedira aufbieten. Lahm rückte nun auf die Position des rechten Außenverteidigers. Die Viererkette stimmte nun einigermaßen – mit der Einschränkung, dass links weiterhin ein Innenverteidiger spielte, worunter das Spiel des vor Höwedes agierenden Mesut Özil litt, der eigentlich lieber zentral agierte, wo die Plätze aber besetzt waren.

Deutschland wurde Weltmeister. Mit einem Kader, der schon damals nicht perfekt war.

Bei der EM 2016 spielte die DFB-Elf mit Kimmich und Jonas Hector auf der Außenposition. Auch Hector war kein gelernter Außenverteidiger. Wenn der Gegner tief und eng stand und die Deutschen das Spiel verlagerten, waren die Außenverteidiger die Zielspieler, hochstehend und breit an den Linien. Die ausgebildeten „Sechser“ Kimmich und Hector waren keine Dribbler. Damit entfiel schon mal die Option des offensiven Eins-gegen-eins. Jonas Hector war defensiv stark, in der Offensive konnte er nur flanken, aber seine Flanken waren schlecht. Und Joshua Kimmich beendete nur drei seiner neun Dribblings erfolgreich.
Beim FC Bayern standen in der Saison 2015/16 Spieler wie Costa, Ribéry, Robben oder Coman an den Außenlinien, und die Außenverteidiger füllten stattdessen das Zentrum. Bei der DFB-Elf entfiel diese Option, da auf den offensiven Flügelpositionen zentrumsorientierte Spieler spielten, weshalb Hector und Kimmich Breite geben mussten. Sie konnten nicht so eingesetzt werden wie Lahm oder Alaba bei den Guardiola-Bayern.
 

Ein-gegen-Eins

Auch die Offensivabteilung hatte Probleme. Ein Lichtblick war Leroy Sané. Der 20 Flügelstürmer stand für Geschwindigkeit, Dribbling und überraschende Momente. Aber Löw brachte ihn erst in der 79. Minute des Halbfinales aufs Feld. Seine Einwechslung veränderte direkt die Dynamiken im letzten Drittel.

Das Fehlen von Eins-gegen-eins-Spielern hatten Jogi Löw und Hansi bereits nach der WM 2014 thematisiert. Man ahnte nämlich, dass sich in Zukunft viele Mannschaften gegen die Deutschen tiefer positionieren würden. Tiefer als bei den WM-Turnieren 2010, wo man noch über größere Strecken Umschaltfußball spielen konnte, und 2014. In dieser Situation wurden flinke und wendige Dribbler schmerzlich vermisst. Löw kritisierte auch die Rückentwicklung des Bundesligafußballs. Flick bemängelte, dass sich die Spieler zu stark auf das System verließen.
 

Probleme in der Ausbildung

Aber woher kommt der Mangel an Außenspielern und mutigen Dribblern? Es hat etwas mit Ausbildung zu tun, und hier will ich mir selber beginnen. Ich wurde stark vom Ajax- und Barca-Fußball geprägt, auch was das Denken über Ausbildung betrifft. Dazu stehe ich unverändert, muss aber eingestehen, dass meine Rezeption unvollständig war. Ich predigte viel Xavi (unverändert einer meiner Lieblingsspieler) und wenig Messi: kurze präzise Pässe, kurze Ballhaltzeiten, den Zweikampf vermeiden. Irgendwann stellte ich fest, dass ich a. ganz viele Zentrumsspieler besaß und b. kaum Akteure, die mit einem Dribbling vom Flügel aus oder durch die Mitte vor das Tor kamen.

Mit der Ausbildung ist es so: Man entdeckt ein, zwei Defizite, damals waren es im deutschen Fußball Taktik, Spielphilosophie und Passspiel. Mit der Folge, dass man andere Dinge vernachlässigt und neue Defizite aufploppen. Der deutsche Fußball wirkte gegenüber dem einiger anderer Länder bieder und rückständig. Dies wurde korrigiert, mit dem WM-Titel als Krönung. Aber schon 2014 wurde deutlich, dass die reformierte Ausbildung einer weiteren Reform bedurfte.

Ein weiteres Problem besteht in einer manchmal zu starken „Verwissenschaftlichung“ des Fußballs. Als Hansi Flick noch DFB-Sportdirektor war, bemängelte er, dass sich die Spieler zu stark auf das System verließen. Was vielleicht auch daher rührt, dass Nachwuchsspieler zu früh und zu stark in bestimmte Systeme gepresst werden – mit negativen Folgen für eigenständiges Denken und Handel. Beim DFB hat man das längst erkannt. Daniel Niedzkowski, verantwortlich für die Fußballlehrer-Ausbildung beim DFB, im Frühjahr 2018, also noch vor der WM in Russland: „Das Streben nach Effizienz nimmt uns die Möglichkeit, kreative Spieler auszubilden. Im Ausbildungsbereich ist daher für mich ein möglichst großes Maß an Freiheit wichtig. Kreativität ist ein Prozess von Trial and Error. Ich versuche etwas und scheitere, dann versuche ich es ein bisschen anders und scheitere wieder, bis ich irgendwann nicht mehr scheitere. So entsteht etwas Außergewöhnliches. Es entsteht nicht, wenn man in festen Strukturen und taktischen Zwängen steckt.“ Niedzkowski teilte die Kritik, die es an der Gewichtung innerhalb der Ausbildung von Talenten in Deutschland gegeben hat. Verkürzt: zu viel taktische Schulung, zu wenig individuelle Freiheit. Thilo Kehrer sieht es ähnlich: „Die Trainer und Ausbilder machen klare Vorgaben, der Leistungsdruck und auch der Zeitdruck sind groß. Wichtig ist, dass sich junge Spieler sich dennoch ausprobieren dürfen, um ihre Persönlichkeit und eine starke Mentalität zu entwickeln.“ Es war gut und dringend notwendig, dass man sich der Erkenntnisse von Wissenschaftlern bediente, sich ihnen öffnete. Und man sollte auch nicht vergessen, dass die NLZs ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum Triumph von Rio waren. Die deutsche Trainerausbildung genießt weltweit einen guten Ruf. Nach Brasilien 2014 war sogar von einer „deutschen Fußballschule“ die Rede. Aber große Trainer wie Flick, Klopp und Guardiola bedienen sich der Wissenschaft, haben aber noch mehr zu bieten. Und Nachwuchstrainern fehlt manchmal dieses „mehr“.
 

Mannschaft und Titel vor individueller Entwicklung

Mehmed Scholl ist davon überzeugt, dass Löw nur ausbade, was in der Trainerausbildung und im Nachwuchs falsch laufe. Von Absolventen der Trainerausbildung des DFB hört man zuweilen, ihre Ausbilder würden sich wie Halbgötter gerieren. Wer eigenständig denke und kritisch hinterfrage, würde heruntergeputzt und schlecht benotet. Von Leuten, von denen man sich kaum vorstellen könne, dass sie im täglichen Umgang mit einer Mannschaft überleben. Man habe das Gefühl, der DFB bilde mehr Co-Trainer aus. Nicht Trainer mit Führungsqualitäten. Ob dies mehr als nur Momentaufnahmen sind, kann ich nicht beurteilen. Sicherlich trifft dies nicht für jeden Kurs in einer Verbandssportschule zu. Und was den Fußballkreis anbelangt: Mein „eigener“ Kreis steht seit Jahren für eine exzellente Ausbildung. Aber wie wir bereits oben gesehen haben: Der DFB ist sich der Defizite bzw. des erneuten Reformbedarfs in der Ausbildung bewusst. Bis man diese beseitigt hat, wird es etwas dauern. (Und es werden neue Defizite aufploppen…). Und auch bis die Nationalmannschaft davon profitiert.

Wie sieht es in den Vereinen aus? Hier machten sich Angst und Ergebnisdruck breit. Nicht nur in der Juniorenbundesliga, wo der U19-Trainer eines Profivereins wird zum Sportdirektor bestellt wird, um über seine Zukunft zu sprechen. Man redet nicht über die Entwicklung einzelner Spieler. Grundlage des Gesprächs ist die vom Sportdirektor frisch ausgedruckte Tabelle. Im Dorfverein, wo die Eltern die Rolle des Boulevards übernehmen, sieht es häufig nicht viel anders aus. Auch hier stehen Mannschaft und Ergebnis im Vordergrund.

Wer als Nachwuchstrainer nach oben will, muss Titel einfahren. Wenn der Trainer in einer Atmosphäre von Angst und Ergebnisdruck arbeitet, ist es relativ unwahrscheinlich, dass er sich der individuellen Entwicklung von Spielern widmet und von diesen Mut zum Risiko fordert. Bloß kein „überflüssiges“ Dribbling, denn dem Ballverlust könnte ein tödlicher Konter folgen. (1) Für den Bundestrainer kommt erschwerend hinzu, dass der Spielermarkt auch beim Nachwuchs längst ein internationaler ist. Innenverteidiger Tanguay Nianzou (19) kam von Paris St. Germain zum FC Bayern, Chris Richards (20), ebenfalls Innenverteidiger, vom FC Dallas, Außenverteidiger Alphonso Davis (20) aus Vancouver. Bei ihrer Ankunft waren die Spieler noch A-Junioren. Von neun Spielern im Kader, die schon für die U19 des FC Bayern spielten oder noch spielen können, sind zwei nur für den DFB spielberechtigt, zwei für den DFB und einen anderen Verband und fünf nur für einen anderen Verband. Der BVB holte das 17-jährige Talent Jude Bellingham von Birmingham City.

Die Bundesligisten interessiert es herzlich wenig, ob das Talent „aus dem eigenen Nachwuchs“ für den DFB spielberechtigt ist oder nicht. So bildet man für die Nationalmannschaften anderer Länder aus. Für junge deutsche Talente bietet die Liga wenig Platz. Stefan Kuntz, Trainer der U21 des DFB, im November 2019: „Bei uns sind es nur noch neun Jungs, die überhaupt zum Kader eines Erstligisten zählen – davon haben am letzten Spieltag nur zwei von Beginn an gespielt. Drei meiner Jungs blieben sogar in der 2. Liga ohne Spielminute.“
 

Der Bundestrainer – watt nun?

Wo im aktuellen Kader die Probleme liegen, ist evident. Löw kann aber nicht zum Sportdirektor laufen und diesen darum bitten, doch mal den internationalen Markt zu sondieren. (Wenn sich jetzt ein Bundesligamanager nach dem anderen vor Löw stellt, dann auch deshalb, weil sie um die Problematik wissen – und sich vielleicht auch etwas mitverantwortlich fühlen.)

Einige Medien betreiben nun das übliche Spiel. Die Latte möglichst hoch legen, um anschließend übers Scheitern zu schreiben. Auf diese Weise behält man auch dann Recht, wenn man eigentlich keine Ahnung hat. „Die Nationalmannschaft muss mindestens das Halbfinale erreichen!“ Wie kommt man darauf? Ist der aktuelle Kader so stark und perfekt, dass der Weg ins Halbfinale vorgezeichnet ist? Dieses „von einer deutschen Nationalmannschaft kann man erwarten…“ klingt zwar flott, ist aber ein Teil des Problems. Hörte man bereits post 1996 – glücklicherweise gab es damals Leute, die wussten, dass dieses „kann man erwarten…“ nicht reicht.

Die Rückkehr von Hummels, Boateng und Müller würde dem Kader nicht zwangsläufig gut tun. (Siehe hierzu u.a. Karl-Heinz Wild / „Kicker“). Die drei Alphatiere würden den jüngeren Spielern Raum und Luft zur Entwicklung nehmen – man kann das Trio ja nicht auf die Bak setzen.  Anders sieht es vielleicht (!) aus, wenn man sich auf einen Spieler konzentriert: Mats Hummels. Auch wenn dieser Post-EM kaum noch eine Rolle spielen wird. Auch über die Rolle von Toni Kroos muss man kritisch nachdenken.

An Löws Stelle würde ich zurücktreten, auch wenn das Gros der Fachleute hinter ihm steht. Warum? Da ein EM-Halbfinale relativ unwahrscheinlich ist, mit und ohne Löw, ist das Scheitern vorprogrammiert. Der „Klick-Journalismus“ kann und will seinem perspektivischen Denken nicht folgen, geschweige denn einer tiefschürfenden Analyse der Situation. Auch im Sportstudio des ZDF (kein klassischer „Klick-Journalismus“) prallten zwei Welten aufeinander. Man gewann den Eindruck, dass der Moderator und Mertesacker / Bobic aneinander vorbeiredeten. Der Moderator stellte die falschen Fragen, Mertesacker und Bobic antworteten so, als wären es die richtigen Fragen gewesen. Deutlich wurde dies u.a. bei der Einordnung des 0:6 - Debakels gegen Spanien. Wie konnte das passieren? (Abgesehen davon, dass der Bundestrainer alles falsch gemacht hatte – von der Ansprache – war jemand dabei? – bis zur Taktik.) Fragt mal die Brasilianer und den FC Barcelona…

Vermutlich ist Löw genau das Gegenteil von dem, was ihm vorgeworfen wird. Der „Nivea-Mann“ ist ein Kämpfer, der es sich und der Fußballgemeinde noch einmal beweisen will. Muss er nicht, sollte er nicht. Denn den Beweis könnte Löw vermutlich erst im Dezember 2022 liefern.

Der Nachfolger hätte den Vorteil, dass ihm niemand ein Ausscheiden bei EM vorwerfen würde. Ihm würde man zugestehen, dass die EM nur ein Warmlaufen ist.
 

Klopp, Tuchel, Flick, Rangnick

Wer könnte Löw nachfolgen? Jürgen Klopp und Thomas Tuchel scheiden definitiv aus. Hansi Flick nicht ganz. Meines Erachtens nicht der Typ, der sich jahrelang den Bayern-Stress antun möchte. Die Löw-Kritiker müssen nur wissen, dass in Flick ziemlich viel Löw steckt – und umgekehrt.

Bliebe noch Ralf Rangnick. Fußball-Romantik würde er nicht bedienen. Rangnicks Fußball unterscheidet sich auch von dem eines Hansi Flick. (Es fällt auf, dass es in der Diskussion um die Löw-Nachfolge kaum darum geht, für welchen Fußball die „Kandidaten“ stehen.) Erfolgreich war der Projektmanager bei Vereinen, die eher Gegenentwürfe zur Romantik waren. Vereinen, bei denen er sehr weitgehende Machtbefugnisse besaß. Löw-/ Bierhoff-Kritiker beklagen, das Duo sei zu mächtig im Verband. Rangnick dürfte dies anders sehen. Und seit wann lieben Fans der Nationalmannschaft „Fußballprofessoren“?

In der RB-Saison 2018/19, als Rangnick noch einmal Trainer war, hatten die Leipziger die jüngste Startformation der Liga. Dies lag in RBs Spielphilosophie begründet, bei deren Umsetzung Rangnick auf junge athletische Spieler setzte. Im aktuellen RB-Kader sind von 26 Feldspielern nur sechs älter als 25. Nur einer hat schon die 30 erreicht: Kevin Kampl. Dass Rangnick auf Hummels, Boateng UND Müller setzen würde, ist deshalb ziemlich unwahrscheinlich. Auf Hummels und Boateng vielleicht. Aber auch nur, weil die Not hier groß ist. Rangnick: „Es ist ja klar, dass wir im zentralen Abwehrbereich nicht so ein Reservoire haben, wie es etwa die Franzosen haben.“ Der Franzose Dayot Upamecano (22) gehöre zum Besten, was die Bundesliga zu liefern hat, sei aber bislang nur auf wenige Länderspiele gekommen. Rangnick: „Da kann man sich vorstellen, aus was für einem Reservoire die schöpfen können.“ Bezüglich Müller gestalte sich die Situation anders: „Auf der Position von Müller haben wir Spieler im Überfluss. Selbst wenn da welche ausfallen, haben wir genug hochbegabte Spieler. Im Abwehrbereich ist das nicht der Fall. Der französische Markt gibt enorm viele Talente her.“ Auch Spanien und England hätten hier mehr zu bieten.

Wie wurde RB zu einem Spitzenteam? Auch mit Hilfe von französischen Talenten: Upamecano, Konaté (21), Mukiele (23), Nkunku (23). Am Samstag standen drei Franzosen in der Startformation, in der mit Kampl nur ein Deutscher mitmachen durfte.

 

 

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