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Vor einigen Tagen verlängerte Manchester United den Vertrag mit seinem Trainer Ole Gunnar Solskjaer (48) vorzeitig bis 2024. Der alte Vertrag wäre 2022 ausgelaufen.

Der Norweger war ursprünglich nur als Interimslösung vorgesehen, nachdem sich United im Dezember 2018 von José Mourinho getrennt hatte. Solskjaer sollte United lediglich durch die laufende Saison bringen. Anschließend, so die Vorstellung der Klubführung, sollte ein großer Name übernehmen. Zinedine Zidane oder Mauricio Pochettino.

Seit dem Champions League-Finale von 1999, als Solskjaer United in der Nachspielzeit zum 2:1-Sieg über die Bayern schoss, war der Stürmer eine Klublegende. Noch heute singen die Fans im Old Trafford: „Who put the ball in the German’s net?” Der Spezialist für späte und deshalb umso wichtigere Tore erhielt den Beinamen „The baby-faced assasin“, „Der Killer mit dem Baby-Gesicht“.

Solskjaer war Alex Fergusons „Super-Sub“ (Sub für substitute = Ersatzspieler). Auch im Finale war er erst in der 81. Minute ins Spiel gekommen. Ferguson erzählte einmal, dass der Stürmer jemand gewesen sei, der als Ersatzspieler das Spiel von der Bank aus genau studierte und dabei niemals den Blick vom Geschehen abwendete. Solskjaer: „Ich habe immer darüber nachgedacht, wie ich dem Gegner am meisten Schaden zufüge, wenn ich eingewechselt werde. Ich saß da und studierte das Spiel. Aber ich habe nicht die Stürmer des Gegners analysiert. Ich habe darauf geachtet, was seine Innen- und Außenverteidiger falsch machen.“

Aber war Solskjaer auch ein guter Trainer? Ein Trainer für einen großen Verein wie Manchester United? Als Solskjaer Mourinho ablöste, wurde der FC Liverpool von Jürgen Klopp trainiert, Manchester City von Pep Guardiola, Chelsea von Maurizio Saari, Tottenham von Mauricio Pochettino und Arsenal von Unai Emery.

Solskjaer hat zwar in der norwegischen Heimat den FK Molde zweimal zur Meisterschaft und einmal zum Pokalsieg geführt, aber bei seinem ersten Gehversuch in der Premier League war er gescheitert. Im Januar 2014 hatte er den akut abstiegsgefährdeten walisischen Hauptstadtverein Cardiff City übernommen. Solskjaer konnte den Abstieg nicht verhindern. Cardiff gewann nur sieben seiner 38 Spiele und wurde Letzter. In der folgenden Saison 2014/15 lief es auch eine Etage tiefer, in der Championship, nicht nach Wunsch. Nach dem 7. Spieltag trat Solskjaer zurück – nach zwei Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen. Nach einem Sabbatjahr übernahm er im Oktober 2015 ein zweites Mal beim FK Molde das Zepter.

 

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Rückblick

In der Saison 2012/13 wurde Manchester United zum 20. und bis heute letzten Male englischer Meister. Mit United gewann das konstanteste Team die Premier League, nicht das fußballerisch beste. Das United der Saison 2012/13 war nicht so gut, wie es die 28 Siege, 5 Niederlagen, 5 Unentschieden suggerierten. Den „Triple-Helden“ von 1999 konnte dieses Team nicht das Wasser reichen. Der Rekordmeister profitierte von der Schwäche der Konkurrenten, namentlich Manchester City. In der Champions League war United bereits im Achtelfinale gescheitert – an Real Madrid, trainiert von José Mourinho.

Am Mittwoch, dem 8. Mai 2013, gab Alex Ferguson seinen Rücktritt bekannt. Zumindest im Nachhinein betrachtet war es der letzte Zeitpunkt für einen Abgang als Triumphator. Ferguson ahnte wohl, dass United magere Jahre bevorstehen würden. Was auch mit der Politik der Klubbesitzer zu tun hatte, aber dies ist ein eigenes Thema.

Fergusons United gewann 38 Titel: 13mal die Premier League, 5mal den FA-Cup, 4mal den League-Cup, 10mal den nationalen Supercup, 2mal die Champions League und je 1mal den Europapokal der Pokalsieger, den International Cup und den FIFA Club World Cup.

In Europa offenbarte Ferguson manchmal taktische Defizite. In dieser Hinsicht war er einigen kontinentalen Kollegen unterlegen. Die Champions League gewann Ferguson sowohl 1999 wie 2008 auch mit viel Glück. Pep Guardiolas Triumphe in der Champions League sahen anders aus.

Bei Transfers bewies der „Boss“ nicht immer ein glückliches Händchen: Juan Sebastián Verón und Dimitir Berbatov wurden zu hoch bewertet, andere wie David Bellion, Djemba-Djemba, Kleberson, Ralph Mine oder Massimo Taibi floppten komplett. Aber für jeden Flop gelangen Ferguson drei gute Neuverpflichtungen. So z.B. Garry Pallister, Steve Bruce, Paul Ince, Andrei Kachelski, Denis Irwin, Ryan Giggs, Peter Schmeichel, Eric Cantona, Roy Keane, Cristiano Ronaldo, Rio Ferdinand,  Wayne Rooney, Nemanja Vidic, Patrice Evra, und zuletzt Robin van Persie.


Der moderne Schotte

Fergusons Stärken waren sein ganzheitliches Verständnis des Spiels und des Klubs, und dass er aus vielen Spielern das Optimale herauszuholen verstand. Nur wenige seiner Spieler konnten anschließend noch bei anderen Vereinen reüssieren – Ronaldo war hier eher die Ausnahme. Und kein anderer britischer Manager wusste über andere Vereine und Spieler – nicht nur in der Premier League – so viel wie Ferguson. Seine diesbezüglichen Kenntnisse waren phänomenal. Last but not least vermittelte er seinen Teams eine Mentalität, an der viele Gegner zerschellten. Sein spanischer Kollege Roberto Martinez, der in der Premier League Wigan und Everton trainierte: „Jeder Manager kann unbequeme Taktiken oder einen anderen Stil einführen. Aber ich hatte das Gefühl, dass du, wenn es gegen Manchester ging, auch gegen eine Mentalität spieltest. Sie hatten immer diese Sieger-Mentalität, und das hat mit dem Manager zu tun.“

Alex Ferguson war es gelungen, United zu einer Weltmarke zu formen und trotzdem ein Fußballklub zu bleiben. Nick Robinson, Political Editor des BBC, schrieb im Guardian:„Ferguson war nicht nur der Anführer eines Fußballklubs. Er war auch der Mastermind einer der führenden Marken Großbritanniens.“

Für britische Verhältnisse war der knorrige Schotte ein moderner Trainer. Wovon u.a. Paul Scholes profitierte, der unter „Fergie“ 703 Spiele (147 Tore) für United absolvierte, davon 499 in der Premier League und 124 in der Champions League. Nach der EM 2012, bei der England im Viertelfinale rausflog, ging Ex-Nationalspieler Ashley Cole im Magazin Four Four Two hart ins Gericht mit der Rückständigkeit der herkömmlichen englischen Fußballausbildung. Europameister Spanien habe die zehnfache Zahl qualifizierter Coaches wie England, bei einer geringeren Bevölkerung und geringeren Zahl registrierter Kicker. Das Coaching in England sei völlig überholt. „England hat keine Spieler vom Typ eines Paul Scholes, die keine Probleme mit dem Ball haben.“ Ein Xavi und ein Iniesta hätten es im englischen System nicht bis an die Spitze geschafft. „Ihnen wäre erzählt worden, sie seien zu klein. Dankenswerterweise gestattete Alex Ferguson einem Spieler wie Scholes, der nicht besonders kräftig ist, sich zu entwickeln.“

2001 engagierte Ferguson den Niederländer René Meulensteen für Uniteds Nachwuchsakademie. Meulensteen trainierte den United-Nachwuchs fünf Jahre und veränderte in dieser Zeit den Lehrplan, indem er den Schwerpunkt auf die technischen Aspekte des Spiels legte und hier besonders auf das Schulen von "tricks and moves". Für Meulensteen war die Basis des Spiels die Kontrolle des Spielgeräts, ganz im Sinne der Will Coerver-Schule: „Das Spiel heißt Fuß-Ball. Du kontrollierst den Ball mit dem Fuß. Wenn du das sehr gut kannst, kontrollierst du das Spiel. Du kannst mehr Tore erzielen und du hast mehr Ballbesitz. Deshalb ist der Schlüssel, den Kindern beizubringen, wie sie den Ball beherrschen. Alles andere: Athletik, Vision, Mentalität, kommt später."

2005 übernahm Meulensteen das B-Team. Ein wichtiger Job, denn das Erfolgsgeheimnis von Ferguson bestand auch darin, dass er im Hintergrund stets schon das nächste große United-Team aufbaute. Meulensteen ging an die Reserve völlig anders heran als sein Vorgänger Ricky Sbragia: „Für mich ist nicht das Wichtigste, dass wir an der Spitze der Tabelle stehen, sondern die Entwicklung der Performance und die Entwicklung der Spieler. Wenn du darauf fokussiert bleibst, wird das Ergebnis in der Regel positiv ausfallen. (...) Ich versuche immer, dass die Spieler auf ihre Performance fokussiert bleiben, nicht auf das Ergebnis.“ Nach einem kurzen Gastspiel bei Bröndby IF wurde Meulensteen im Januar 2007 Uniteds Techniktrainer. Sein Einfluss wuchs stetig. Im September 2008 wurde Meulensteen 1. Assistenztrainer von Ferguson. Fortan wurde bei der „Ersten“ 20 Minuten pro Trainingseinheit nach Coerver trainiert. Spielern wie Giggs erteilte Meulensteen Einzelunterricht. Ferguson: „Unser Ziel bei Manchester United ist die Entwicklung von starken, schnellen, technisch versierten Spielern mit angriffslustiger Mentalität und exzellentem Kampfgeist. Ich bin überzeugt, dass die Coerver-Coaching-Methode eine große Rolle dabei spielt, dass wir unser Ziel erreichen.“
 

Post „Fergie“: Abkehr vom United-Fußball

Auf Alex Ferguson folgten David Moyes, Louis van Gaal und José Mourinho. Keiner dieser drei Trainer konnte die Herzen der United-Fans erwärmen, geschweige denn erobern.

Unter dem neuen Manager David Moyes spielte United 2013/14 die schlechteste Saison seit mehr als zwei Jahrzehnten. Nicht nur die Ergebnisse, auch die defensive und konservative Spielweise geriet in die Kritik, da sie an Uniteds Identität rührte. In der Schlussabrechnung wurde United nur Siebter.

Zur Saison 2014/15 übernahm Louis van Gaal die Mannschaft. United beendete die Saison auf Platz vier. 2015/16 war United wieder in der Champions League dabei, schied dort aber bereits in der Gruppenphase aus. Van Gaals Team gewann den FA-Cup, konnte sich aber als Premier League-Fünfter nicht für die Champions League qualifizieren. Van Gaals Spielweise gefiel den Fans nicht. Zu wenig Tempo, zu wenig Zielstrebigkeit in Richtung gegnerisches Tor. Kritisiert wurde auch seine Transferpolitik. Der Niederländer durfte aus dem Vollen schöpfen, für zwölf Spieler wurden gut 340 Mio. Euro an die abgebenden Vereine überwiesen. Einige der Neuen waren teure Missverständnisse. Allen voran Angel di Maria, für den United 75 Mio. Euro gezahlt hatte.

Auf Van Gaal folgte José Mourinho, der schon im Sommer 2013 mit dem United-Job geliebäugelt hatte. In der Saison 2016/17 gewann United die UEFA Europa League und qualifizierte sich damit trotz des schwachen Abschneidens in der Liga (Platz 6) für die Champions League. Eine Spielzeit später wurde man Vizemeister, das beste Ergebnis seit „Fergies“ Abschied, aber in der Champions League kam das „Aus“ bereits im Achtelfinale gegen den FC Sevilla. Nach einem schlechten Start in die Saison 2018/19 wurde Mourinho am 18. Dezember 2018 entlassen, nachdem seine Mannschaft aus den ersten 17 Spielen nur 26 Punkte holen konnte. Dies war der schlechteste Saisonstart seit 28 Jahren. Der Kicker beschrieb Uniteds Spiel als „bieder und kopflos“. In Mourinhos Amtszeit wurden 440 Mio. Euro für neue Spieler ausgegeben. 105 Mio. entfielen auf Paul Pogba, den „Mou“ aber am Ende auf der Bank schmoren ließ. Sven Goldmann kommentierte im Tagesspiegel: „Mourinho wollte seinen Weltstar klein machen und sich selbst darüber groß, aber so funktioniert Psychologie nur in der Welt der B-Movies.“

Linksverteidiger Luke Shaw wurde von Mourinho regelrecht demontiert. Shaw war im Sommer 2014 von Southampton gekommen. Der gerade erst 19-Jährige kostete United knapp 37 Mio. Euro und war damit der teuerste Teenager im Weltfußball. Nach einem Remis gegen Everton erklärte Mourinho: „Seine Leistung war gut, aber nur, weil er auf meiner Seite gespielt hat. Ich habe für ihn gedacht, ich habe seine Leistung angeleitet. Ich habe jede einzelne Entscheidung für ihn getroffen. Hätte er auf der anderen Seite gespielt, wäre das nicht möglich gewesen. Er hat eine gute Leistung gezeigt: Sein Körper mit meinem Gehirn."

„Mou“, einst ein Freund der Spieler, die für ihn durchs Feuer gingen, beging den Fehler, sich über seine Mannschaft zu stellen. Was zur Folge hatte, dass er diese verlor. Bei Niederlagen waren stets die anderen schuld. Noch einmal Sven Goldmann: „In seinen guten Zeiten hat Mourinho seinen Spielern einen Corpsgeist eingeflößt, über den der kickende Narziss Zlatan Ibrahimovic einmal sagte: ‚Für ihn hätte ich getötet!‘ Heute mag niemand mehr für Mourinho kämpfen, sprinten, grätschen.“

Und was die Fans anbetraf: Der United-Support ist traditionell auf unterhaltsamen Fußball geeicht. José Mourinho kann damit nichts anfangen. Henrik Mkhitaryan, der bei United unter Mourinho spielte: „Mourinho ist sehr ehrgeizig. Er will immer gewinnen. Es interessiert ihn nicht, ob wir guten oder schlechten Fußball spielen. Es geht ihm stets nur um drei Punkte.“ Das Problem ist – und nicht nur bei United, aber erst recht bei United: Solche Trainer werden nur geduldet. Und auch nur so lange, wie die Ergebnisse stimmen.
 

Fergies Schüler

Für „Mou“ übernahm nun also Ole Gunnar Solskjaer die Mannschaft. Begonnen hatte Solskjaer seine Trainerkarriere noch bei United. In der Saison 2007/08 engagierte ihn Alex Ferguson für die Betreuung seiner Stürmer. Wenig später übernahm Solskjaer Uniteds „Reserve“, die er bis Januar 2011 trainierte.

Anschließend wechselte er in die norwegische Heimat zum FK Molde. Als Molde mit Solskjaer zum zweiten Mal Meister wurde, schrieb Rene Maric, heute Co-Trainer von Marco Rose, auf spielverlagerung.de, der Trainer ließe „einen offensivbetonten Fußball spielen“. Solskjær habe „einen gewissen Bruch mit der früher als klassisch norwegisch geltenden Spielweise vom kick’n‘rush vollzogen. Sein Ziel ist es mit Kurzpässen, präsenten Flügelstürmern und gegnerabhängiger Spielphilosophie zu agieren – damit geht die gleichzeitige Fähigkeit zu Kurzpassstafetten sowie one-touch-Vertikalfußball einher.“ Wie sein Mentor Alex Ferguson bilde er „eine Mannschaft mit unterschiedlichen Spielertypen, die in seinem System je nach Gegner rotiert und ausgerichtet werden.“ Trotz der Rotation habe man es geschafft, „die Idee vom Kollektivspiel beizubehalten“, was dafür gesorgt habe, dass Molde in der Regel mehr Ballbesitz als der Gegner verbuchte.

Nach der Saison 2018/19 sollte Solskjaer eigentlich nach Molde zurückkehren. Aber nach 14 Siegen in 19 Pflichtspielen und einem Champions League-Sieg gegen Paris Saint-Germain, durch den United erstmals seit 2014 wieder das Viertelfinale der „Königsklasse“ erreichte, offerierte United Solskjær Ende März 2019 einen langfristigen Vertrag als Cheftrainer.

In der Saison 2018/19 reichte es nur noch zu Rang sechs. Die folgende Spielzeit schloss der Verein mit dem dritten Platz ab und qualifizierte sich damit für die Champions League. Auch in der Saison 2020/21 gelang der Sprung in die Champions League, dieses Mal als Vizemeister. Außerdem erreichte United – wie schon in der Saison 2016/17 – das Finale derEuropa League, wo man Villareal im Elfmeterschießen unterlag.

Unter Solskjaer fand Paul Pogba wieder zur alten Stärke, während Luke Shaw zur Topform auflief. Bei der EM 2021 war Shaw einer der auffälligsten Akteure beim Vize-Europameister England. Laut Pogba ein Verdienst von Solskjaer: „Ole hat Luke sehr geholfen. Es war eine schwierige Saison mit Luke und Mourinho, aber nun hat er die Qualität gezeigt, die er immer hatte und er hat das Vertrauen des Trainers." Pogba zum Unterschied zwischen Solskjaer und seinem Vorgänger: „Ole würde nicht gegen die Spieler arbeiten. Vielleicht würde er sie nicht aufstellen, aber er schiebt sie nicht zur Seite, als würden sie nicht mehr existieren. (…) Vielleicht funktionieren Solskjaers Methoden, weil er etwas näher an den Leuten dran ist. Jeder Trainer hat seine eigene Art, mit Spielern umzugehen. Als Spieler muss man sich anpassen. Manchmal passt es, manchmal nicht."
 

Solskjaer schafft sich sein Team

Schon bald nach seinem Amtsantritt war Solskjaer zu der Einschätzung gelangt, dass einige der Spieler, die er von Mourinho geerbt hatte, nicht die Fitness, das Tempo und die Mentalität mitbrachten. Das Personal erschwerte einen Fußball in den Fußstapfen von Alex Ferguson. Am 21. April 2019 verlor United beim FC Everton mit 0:4. Solskjaer auf der anschließenden Pressekonferenz: „Ich werde Erfolg haben, aber hier sind einige Spieler, die dann nicht mehr dabei sein werden.“ Solskjaer sprach lange Zeit von „this team“ oder „our team“. Erst während der Saison 2020/21 wurde daraus „my team“.

Dem Manager gelangen einige kluge Verpflichtungen: Innenverteidiger und Kapitän Harry Maguire (28) wurde von Leicester City geholt, Rechtsverteidiger Aaron Wan-Bissaka (23) von Crystal Palace, der offensive Mittelfeldspieler und portugiesische Nationalspieler Bruno Fernandes von Sporting Lissabon, Mittelstürmer Edinson Cavani (34), der über 100 Länderspiele für Uruguay bestritt, kam von Paris St. Germain. Rechtsaußen Mason Greenwood (19) stammt aus der hauseigenen Akademie, sein Marktwert wird aktuell mit 50 Mio. Euro angegeben. In diesem Sommer komplettierte Solskjaer seine Mannschaft mit Jadon Sancho (21) und Raphael Varane (28). Flügelstürmer Sancho kam für 85 Mio. Euro von Borussia Dortmund. Solskjaer „Jadon verkörpert den Typ Spieler, den ich zu Manchester United bringen wollte. Er ist ein Stürmer in bester Manchester United-Tradition.” Der französische Innenverteidiger Raphael Varane (28) wurde für gut 45 Mio. Euro bei Real Madrid ausgelöst. Solskjaer: „Wir haben einen Kader mit einer guten Balance aus jungen und erfahrenen Spielern aufgebaut, die erfolgshungrig sind."

Möglicherweise wird United Pogba verkaufen, dessen Vertrag in einem Jahr ausläuft – um die finanziellen Ressourcen für weitere Verpflichtungen im Sinne von „my team“ zu bekommen. So besteht wohl Interesse an den Franzosen Jules Kounde (22, Innenverteidiger, FC Sevilla) und Eduardo Camavinga (18, zentrales Mittelfeld, Stade Rennes) und dem englischen Rechtsverteidiger Kieran Trippier (30, Atlético Madrid).

Seit dem Sommer 2013 bzw. dem Ende der Ära Ferguson konnte United nie wieder eine Saison vor dem Lokalrivalen City abschließen. Im Schnitt lag United 16 Punkte hinter City. 2018/19 trennten United 32 Punkte vom Meister City. 2019/20, Solskjaers erste komplette Spielzeit als United-Trainer, betrug der Abstand auf Champion Liverpool 33 Punkte und auf City 15. 2020/21 hatte United fünf Punkte mehr als Liverpool eingesammelt und konnte den Abstand zu City auf zwölf Punkte verringern.

Es ist nicht auszuschließen, dass United die neue Saison zum ersten Mal seit acht Jahren wieder vor dem Lokalrivalen aus dem Osten der Stadt abschließt.

 

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