(Kein) Fußball in Corona-Zeiten (11)
Der DFB-Bundestag hat entschieden. Am 30. Mai wird der Spielbetrieb der 3. Liga wieder aufgenommen. Das war nicht anders zu erwarten. Knapp 95 Prozent der Delegierten stimmten für die Fortsetzung. Auch dieses „Volkskammer-Ergebnis“ war nicht sonderlich überraschend.
Der „Kicker“: „Das sollten sich nun auch jene Klubs hinter die Ohren schreiben, denen ein Abbruch lieber gewesen wäre.“ Nur: Wer hat auf dem Bundestag über das Schicksal der 3. Liga abgestimmt? Wie viele der Delegierten sind von deren Problemen direkt betroffen? In der 3. Liga (und den Regionalligen) dürfte die Abstimmung jene Stimmen stärken, die die Liga unter dem Dach der DFL sehen möchten.
Den Klubs, die für einen Abbruch der Liga plädierten, wurde vorgeworfen, sie wollten auf diesem Wege nur ihren Abstieg verhindern. Aber was ist mit den Befürwortern des Weiterspielens? Verfolgen diese nicht ebenfalls „egoistische Interessen“? Verfolgt im Augenblick nicht jeder im Fußball „egoistische Interessen“? Die viel beschworene „Fußball-Familie“ ist eine Fiktion. Nicht erst seit Corona.
Dass in der 3. Liga nicht nur der derzeit Dritt- oder Viertplatzierte, sondern sogar die Mannschaft auf Platz elf zurück aufs Spielfeld möchte, hat einen einfachen Grund. Den Tabellenelften (KFC Uerdingen) trennen nur acht bzw. fünf Punkte von den direkten Aufstiegsplätzen. Zum Relegationsplatz drei sind es ebenfalls nur fünf Punkte. Bis einschließlich Platz elf dürfen sich also alle Teams noch berechtigte Aufstiegshoffnungen machen.
Die 2. Bundesliga befreit die Aufsteiger von ihren wirtschaftlichen Problemen, denn hier fließen deutlich höhere TV-Gelder. Einem Klub wie Eintracht Braunschweig droht hingegen im Falle des Nichtaufstiegs die Insolvenz. Von den aktuellen „Top Ten“ ist nur Mannheim gegen eine Fortsetzung der Saison. Vermutlich auch, weil man zum Zeitpunkt der Unterbrechung einen direkten Aufstiegsplatz besetzte. Tabellenführer Duisburg hat in dieser Frage anfangs gezögert.
Dass der DFB nur die „egoistischen Interessen“ der Abstiegskandidaten thematisiert, überrascht nicht. Von den Medien darf man aber schon erwarten, dass sie ihren Blick auch mal auf die obere Hälfte der Tabelle richten. Die Feststellung, dass die Vereine gemäß ihres Tabellenplatzes argumentieren, gilt ausnahmslos für alle.
In der vergangenen Woche hatte der DFB bei den Drittligisten eine „deutliche Mehrheit“ für eine Fortsetzung ausgemacht. DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius: „Heute ist bei uns ein Schreiben von acht Vereinen eingegangen, die weiterspielen möchten. Die klare Mehrheit will weiterspielen.“ „Schul-Mathematik“ war dies nicht, eher schon alternative. Die 3. Liga besteht aus 20 Vereinen … Und wer weiß, ob die „klare Mehrheit“ auch dann zustande gekommen wäre, wenn nicht gleich fünf Vereine im unmittelbaren Machtbereich des DFB-„Vizes“ Rainer Koch angesiedelt wären. Und wenn nicht auch noch die Mannschaft auf Platz elf Chancen auf einen Aufstieg hätte.
DFL-Klubs und andere
Zu den Befürwortern des Weiterspielens gehört u.a. der FC Ingolstadt. Der Audi-Klub hat gut reden. Ingolstadt ist erst im Sommer 2019 aus der 2. Liga abgestiegen – nach neun Jahren 1. und 2. Liga. In diesen Jahren hat sich Ingolstadt personell und infrastrukturell professionalisiert. Ingolstadt ist dementsprechend ein Zweitligaklub in der 3. Liga. Weshalb man natürlich keine Probleme hat, das Hygiene-Konzept der DFL zu erfüllen. Der Zuschauerzuspruch der „Schanzer“ ist zwar eher mager, aber dies spielt eine geringere Rolle als bei einigen Klassenkonkurrenten. Dafür ist Audi mit 19,94 Prozent Anteilseigner. Ein weiterer Befürworter des Weiterspielens ist 1860 München, der Klub von Herrn Ismaik, der hier 49 Prozent der Anteile hält. Hasan Ismaik soll bislang 60 bis 70 Mio. Euro in den Verein investiert haben. Von den vergangenen 25 Spielzeiten haben die Sechziger 13 in der 2. und 9 in der 1. Liga verbracht. Auch Bayern II, ein weiterer Befürworter, ist kein „normaler“ Drittligaklub. Die Bayern müssen das Hygiene-Konzept einfach nur auf ihre Zweitvertretung ausdehnen, was angesichts der Verzahnung mit der „Ersten“ ohnehin angesagt ist. Braunschweig bewegt sich zwar am Rande zur Insolvenz (weshalb man unbedingt aufsteigen muss), verfügt aber ebenfalls noch über Zweitligastrukturen. Die 1. Liga liegt sechs Jahre zurück, die 2. Liga erst zwei Jahre. Auch Uerdingens Oligarch Mikhail Ponomarev wird keine Probleme mit den durch das Hygienekonzept verursachten Mehrkosten bekommen.
Bei einigen anderen Klubs sieht das anders aus. Die 300.000 Euro pro Klub, die von der DFL zur Verfügung gestellt wurden, reichen nicht aus, um die ausbleibenden Zuschauereinnahmen zu kompensieren und die mit dem Hygienekonzept verbundenen Mehrkosten zu decken. Dies scheint den DFB aber nicht zu interessieren. Auch für das Problem auslaufender Verträge bietet der Verband keine Lösung an. Als letzter Spieltag ist der 4. Juli vorgesehen, dann sind aber fast 250 Spielerverträge bereits ausgelaufen.
Die Liga der Überinvestierer
Dass die 3. Liga zerstritten ist, zerstrittener als die 1. und 2. Bundesliga, liegt gewissermaßen in ihrer Natur. Eigentlich ist die Liga sportlich attraktiv, weshalb kaum einer der aktuellen Drittligisten zu einer zweigleisigen Liga zurück will. Gleichzeitig möchten viele Klubs die Liga so schnell wie möglich nach oben verlassen, da die finanziellen Unterschiede zur 2. Bundesliga gewaltig sind – vor allem bedingt durch die unterschiedlichen TV-Einnahmen. So hört man immer wieder: „Zwei, drei Jahre, dann musst du da raus. Ansonsten droht dir die Pleite.“ Die 3. Liga ist ein Minusgeschäft. Neun von elf Spielzeiten wurden mit einem Defizit beendet. Im Westen verzichtet der Regionalliga-Spitzenreiter Rödinghausen auf einen Aufstieg. Sportlich mag die Liga ein Segen sein, finanziell ist sie ein Fluch.
Das führt an vielen Orten zu „Über-Investitionen“ und Verschuldung. Was darunter zu verstehen ist, hat vor einigen Tagen der Sportökonom Prof. Dr. Christoph Breuer im Interview mit „Spiegel Online“ am Beispiel der Bundesliga ausgeführt: „Das große Problem der Bundesliga ist, dass es Absteiger gibt. Klubs müssen viel Geld in ihre Kader stecken, um den Klassenerhalt zu schaffen, und am Ende steigen trotzdem mindestens zwei ab. In der Forschung nennen wir das Rattenrennen oder Überinvestition, was es so in anderen Bereichen der Wirtschaft nicht gibt. Gleiches gilt für den Kampf um die Champions-League-Plätze. Auch hier gibt es einige, die viel Geld in die Hand nehmen müssen, um eine Chance zu haben, die aber das Rattenrennen verlieren. Das geht dann zulasten der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. In anderen kommerziell erfolgreichen Ligen wie im US-Sport gibt es dieses Wettbewerbsrisiko nicht. Da steigt niemand ab. Und so werden weniger Anreize für eine Überinvestition gegeben.“ Breuers Beobachtungen treffen in einem noch stärkeren Maße auf die 3. Liga zu, wo bis zu drei Vereine aufsteigen und vier Vereine eine Etage tiefer rutschen. D.h.: Die Liga verändert sich jeden Sommer um mehr als ein Drittel. Dass diese Liga windige Investoren wie Ismaik, Ponomarev und Flavio Becca willkommen heißt, ist kein Zufall.
Die 3. Liga besteht aus Klubs, die de facto DFL-Klubs sind. Sowie Klubs, die eher heimatlos sind. Sie erfüllen nicht die Standards von DFL-Klubs, aber der DFB ist auch nicht ihr Anwalt. Im Gegenteil: Der DFB übernimmt ein Hygienekonzept, das für Vereine der 1. und 2. Bundesliga geschneidert wurde. Als einige Vereine Probleme anmelden, wird ihnen von Tom Eilers, Vorsitzender des Ausschusses 3. Liga beim DFB, als leuchtendes Beispiel für die Umsetzbarkeit des Konzepts ein Zweitligist genannt … Als dann im Alltag Probleme auftauchen, werden unter der Hand Korrekturen vorgenommen. An einer ziemlich sensiblen Stelle. Eigentlich soll ein Kurierfahrer des zuständigen Labors die Proben abholen. Dies soll eine Manipulation der Proben verhindern. Magdeburg bekommt vom Labor mitgeteilt, dass man aus Kapazitätsgründen keinen Kurierfahrer schicken könne. So entnimmt man in Magdeburg am Freitag keine Proben. Einen Tag später erklärt der DFB, dass der Verein die Proben selbst in das Labor fahren könne …
Ein Verband irrlichtert
Auf dem DFB-Bundestag schimpfte Rainer Koch in Richtung der Abbruch-Befürworter: „Wir sind nicht Spielball einiger weniger Vereine, die auch untereinander zerstritten sind.“ Egoismus und Einzelinteressen würden jetzt „keinen Schritt“ weiterhelfen. Als ob Koch in den letzten Wochen nicht selber heftig gezündelt hätte. In einer Weise, wie es ein DFB-„Vize“ nicht tun sollte und die die Ost-West-Spaltung im deutschen Fußball weiter vertieft hat. (Erstes Pandemie-Opfer ist der Zweitligist Dynamo Dresden). Koch gilt als Vertreter der Amateure im DFB- Präsidium, sitzt aber auch in der UEFA-Exekutive, auf einem gut dotierten Posten. Geht das? Funktioniert ein solcher Spagat? Und der Präsident, Fritz Keller? Der wurde nicht zuletzt auf Betreiben von Christian Seifert ins Amt gewählt, dem Chef der DFL.
Und so stellt sich die Frage, für wen die DFB-Führung eigentlich da ist. Sie möchte weiterhin bei den großen Jungs mitspielen, aber diese haben darauf keinen Bock. Sie empfinden den DFB als lästig. Und damit der DFB nicht zu lästig wird, steht Keller an seiner Spitze. Auch die Nationalmannschaft, die Milchkuh des Verbands, kann ohne den DFB existieren. Die Arbeitgeber der Nationalspieler sind DFL-Vereine und ausländische Klubs.
Unterhalb der 3. Liga sind viele der Meinung, dass der Verband wenig für sie tut. Auch weil dessen Führung sich zu stark für die großen Jungs interessiere und jedes Mal vor deren Wünschen einknicke. Vielleicht ist es besser, die verschiedenen Ebenen des Fußballs deutlicher voneinander zu trennen – dann lässt sich besser miteinander verhandeln. Diese Ebenen wären: Europäischer Profifußball (Bayern, BVB plus ein, zwei weitere Klubs), nationaler Profifußball (1. Bundesliga – ohne die europäischen Adressen, 2. Bundesliga, 3. Liga und eine zweigleisige 4. Liga), Amateurfußball. (Hierzu demnächst mal ausführlicher.)
Fritz Keller wird langsam aber sicher zu einem Problem. Für Keller ist das Wichtigste, dass die Nationalmannschaft im Herbst wieder spiele. Damit verdiene man das Geld. Den Drittliga-Klubs, die in Sachen Fortsetzung des Spielbetriebs Probleme mit ihren Landesregierungen haben, empfiehlt er, sie sollten Druck auf diese ausüben. Dass die Politik für ihre Zurückhaltung möglicherweise gute Gründe hat: „Scheißegal.“ Geht’s noch dreister? Dass den DFB-Boss die Probleme einzelner Vereine nicht interessieren – gebongt. Aber was ist mit der Pandemie? Keller erweckt den Eindruck eines ziemlich nachlässigen Umgangs mit dieser. Da heißt es in den nächsten Wochen: Augen auf!
Thüringens Sportminister, Helmut Holter, wirft dem DFB vor, sich über die Meinung der Politik hinweggesetzt zu haben. Gerade während der Corona-Pandemie sei es wichtig, dass Sport und Politik ein abgestimmtes Konzept verfolgten. Holter: „Das ist mit dem DFB leider nicht möglich.“ Halles Sportchef Ralf Heskamp über die DFB-Führung: „Die machen die meiste Politik im Hintergrund. Sie setzen Politiker unter Druck, und das finde ich unverschämt.“ Zu Kellers Entlastung muss man sagen: Die Politik hat dem Fußball zu häufig eine Bedeutung signalisiert, die er nicht hat und auch nicht haben sollte. Weshalb man sich über das dreiste Auftreten mancher Fußballfunktionäre nicht wundern muss.
Und die Amateure? Um aus dem Schatten der DFL zu treten und etwas innovativ zu wirken, hat Keller einen „Fünf-Punkte-Plan“ formuliert. Ein Wunschzettel gefüllt mit Allgemeinplätzen, der kaum Relevanz entfalten dürfte. Punkt vier betrifft die Amateure: Das Ehrenamt soll gestärkt werden, um den Fußball „zukunftssicherer“ zu machen. Als langjähriger Funktionär eines Amateurvereins mag man es nicht mehr hören. Was Amateurvereine benötigen, ist Geld. Warum? Weil es mit dem Ehrenamt immer schwieriger wird.
Die Kritik einiger Drittligaklubs an der Politik der DFB-Führung hat immerhin eines erreicht. Der Verband will eine Task Force einrichten, um über die Zukunft der 3. Liga zu beraten. Ohne diese Kritik wäre vermutlich überhaupt nichts geschehen.
Männer in dicken Hosen
Tom Eilers ist stolz: „Wir sind die erste 3. Liga der Welt, in der wieder Fußball gespielt werden kann.“ Worum geht hier? Wen interessiert das? Kann man nicht endlich mit diesem „Deutschland, Deutschland über alles…“ aufhören? Was für ein Wettbewerb ist das, den der DFB gewinnen will? Zumindest ist es kein besonders hochkarätiger, denn die meisten dritten Ligen auf diesem Globus sind mehr oder weniger Amateurligen. Aber für einen Verband, der sich in seiner aktuellen Verfassung etwas überlebt hat, zählt jede noch so lächerliche Erfolgsmeldung. Auch Fritz Keller ist begeistert: Die ganze Welt schaue auf Deutschland und das Konzept. Mbappé, Ibrahimovic und Co. schauen auf Deutschland und die Liga, berichten einige Medien. Auch hier die Frage: Wen interessiert das? Besteht das Hauptmotiv der Fortsetzung des Spielbetriebs darin, international zu protzen? Soll am deutschen Wesen die Welt genesen? Auch wenn dabei Klubs an die Wand gefahren werden? Wer ist der Adressat der DFB-Politik? Gleichzeitig kriegt man im jüngsten Korruptionsvorgang um FIFA-Chef Gianni Infantino nicht die Zähne auseinander. Nein, noch schlimmer: Der DFB kriecht Infantino in den Hintern und gibt „eine Ehrenerklärung ab für den Skandal-Patron“ („Süddeutsche Zeitung“).
Der DFB schmückt sich mit fremden Federn: Dass in Deutschland wieder Fußball gespielt werden darf, wenn auch nur in der Form von Geisterspielen, ist nicht das Verdienst des DFB. Oder hat der DFB die curve geflattet? Nein, es waren Politiker und Virologen. Also jene Akteure, gegen die man die Vereine im Osten zum Aufstand auffordert.
Stur und stumpf
Die eingleisige 3. Liga ist seit ihrer Einführung mit der Saison 2008/09 eine Problemliga. Die Pandemie bzw. die Unterbrechung des Spielbetriebs bot die Möglichkeit, über ihre Zukunft nachzudenken. Hierzu lagen dem DFB u.a. Vorschläge aus Elversberg und Jena vor. Vorschläge, die wesentlich elaborierter waren als das, was der DFB in der Krise produziert hat. Elversberg sprach sich für eine Zweiteilung der Liga aus (zwei Gruppen à 18 Vereine), Jena für eine Aufstockung der 3. Liga auf 24 oder 25 Vereine. Sicherlich haben beide Pläne Defizite. Einen Plan ohne Defizite wird es auch nicht geben. Aber man hat nicht den Eindruck, dass die DFB-Führung die Alternativen ernsthaft geprüft hat. Jenas Plan wurde mit Verweis auf eine Spieltagsflut und eine zu starke Belastung der Spieler abgetan. In England spielen die Ligen 2 bis 4 seit Jahren mit 24 Teams – und das funktioniert.
Gleichzeitig hält man es für völlig okay, nun elf Spiele in 33 Tagen durchzupeitschen. Die bislang gültige 72-Stunden-Pause nach Spielen wurde gekürzt. Künftig soll es sogar möglich sein, Vereine zu zwei Partien an aufeinanderfolgenden Tagen zu verpflichten. Deutlicher konnte man nicht demonstrieren, dass Alternativvorschläge nicht interessierten. Die Gesundheit der Spieler war in den letzten Wochen nie wirklich ein Thema.
Der Autor dieses Blogs kennt dieses Verhalten aus eigener Erfahrung. In der Saison 2003/04 spielte die C-Jugend seines Vereins um den Aufstieg in eine höhere Liga. Am vorletzten Spieltag der Aufstiegsrunde besiegten die Jungs einen Mitkonkurrenten mit 2:1. Das Spiel fand bei großer Hitze statt. Ein Spieler des Gegners starb noch am Spielfeldrand an Herzversagen. Der letzte Spieltag der Aufstiegsrunde kollidierte mit der Beisetzung des verstorbenen Jungen. Zum Weiterspielen hatte niemand mehr Lust – schon gar nicht an diesem Tag. Der eigene Verein war so gut wie durch und empfahl dem Verband nun, den letzten Spieltag abzusetzen und die Liga von 12 Teams auf 14 aufzustocken. Antwort aus Duisburg: Aufstockung geht nicht. Verlängerung der Aufstiegsrunde auch nicht, da wir uns seit Jahren an einem bestimmten Tag treffen, um die Ligen zusammenzustellen.
Für eine Aufstockung von 12 auf 14 hätte man sich nicht einmal treffen müssen. Und die Erweiterung eines Spielplanes um vier Spieltage, von 22 auf 26, wäre eine machbare Herausforderung gewesen.
Allerdings gab es in dieser Situation auch einen Gewinner. NACHDEM wir erklärt hatten, auf keinen Fall nur drei Tage nach dem Tod des Jungen und am Tag seiner Beisetzung zu spielen und somit notfalls auf den Aufstieg zu verzichten, erklärte sich unser (eigentlich chancenloser) Gegner zum Weiterkicken bereit. Der Verband belohnte dies mit drei Punkten. So viel zum Thema Solidarität im Fußball. Diese gibt es nicht, nicht einmal im Nachwuchsfußball von Amateurvereinen.